Mundart ist vom Aussterben bedroht: Knell fordert Überlebenshilfe!
Bildunterschrift: Die Schwalm liegt Wiebke Knell am Herzen. Foto: Anna Lysikow
„Ob strack oder rongt – ins ahle Worscht es die beste Woscht der Wält“, lautet das klare Bekenntnis der heimischen FDP-Abgeordneten und Sprecherin für den ländlichen Raum, Wiebke Knell. „Die Stracke oder Ahle Worscht sind heimatsprachliche Begriffe, die den meisten Hessen als Ausdruck geläufig sind, da die Wurst ein populäres Kulturgut ist. Jedoch schwinden die Kenntnisse über Dialekte, so auch beim Schwälmer Platt. Wir brauchen daher eine Überlebenshilfe und einen Aktivierungsimpuls für unsere Mundarten“, fordert Knell.
Anlässlich des Tags der Muttersprache hat Knell einen Antrag in den Landtag eingebracht, der den Erhalt von Dialekten zum Ziel hat. „Dialekte sind wichtiger Bestandteil von kultureller und regionaler Identität. Eine Stärkung von Dialekten ist eine Stärkung des ländlichen Raums“, erklärt Knell. In vielen Regionen sprächen nur noch ältere Menschen Dialekt. Daher sind die hessischen Dialekte vom Aussterben bedroht, sie könnten gänzlich aus dem Sprachgebrauch verschwinden. Das sei nichts anderes als ein Verlust an Kultur, verdeutlicht die Landtagsabgeordnete.
Knell fordert die Landesregierung auf, in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas in Marburg die Verwendung von Dialekten zu erheben und Dialekte bei der Kulturförderung besonders zu berücksichtigen. Knell ergänzt: „Der Bewahrung von Dialekten muss schon in den Schulen mehr Raum gegeben werden. Die Lehrkräfteausbildung in diesem Bereich muss gestärkt und Fortbildungsangebote müssen etabliert werden. Bei uns in der Schwalm könnte man Unterrichtseinheiten oder Projekttage auf Schwälmer Platt machen. Das Land muss die Rahmenbedingungen schaffen, dass es für Menschen, die noch gut ‚Platt schwatze‘ können, interessant wird sich in den Unterricht einzubringen.“