Parlamentsmehrheit beendet Zusammenarbeit mit Kirche

Die gemeinsame Jugendarbeit der Stadt mit der evangelischen Kirche ist nach fünf Jahren zu Ende. Geschlossen stimmten die 14 anwesenden Stadtverordneten der SPD-UBL-B 90/Grüne-Koalition für einen entsprechenden Antrag der SPD, nachdem sie im letzten Jahr den gleichen Antrag aus rechtlichen Gründen zurückziehen musste. 12 Stadtverordnete (FDP, FWG, CDU) lehnten den Antrag ab.

Nach diesem Beschluss wird die Zusammenarbeit mit der Kirche zum Jahresende gekündigt, eine Stelle soll eingerichtet und zum 1.Januar 2013 besetzt werden. Räumlichkeiten sollen ebenfalls geschaffen werden. Bisher wurden die Räume der Kirche für die gemeinsame Jugendarbeit genutzt.

Seit August des Jahres ist die Stelle nicht besetzt, da dem Wunsch der Jugendarbeiterin, den Arbeitsvertrag aufzulösen, stattgegeben wurde. Sie arbeitet nun als Schulsozialarbeiterin. Die SPD bezeichnet die gemeinsame Jugendarbeit zwar nicht als gescheitert, moniert aber, dass der kommunale Anteil nicht 50% betragen habe. Konkrete Sachverhalte wurden nicht genannt, auch keine personale Kritik geübt. Stattdessen kamen vom Fraktionsvorsitzenden teilweise abenteuerliche Argumente wie z.B. „Man bietet Folgendes an: Eisessen, Kochen, Überraschung. Da ist für Jungen nichts dabei.“ Interessant waren auch die widersprüchlichen Aussagen der Grünen, die vorschlugen, nach der Kündigung noch einmal mit der Kirche zu reden. Wenn die Grünen dies ernsthaft wollten, hätten sie Teilen des Beschlusses (städtische Vollzeitstelle und neue Räume) nicht zustimmen dürfen.

Für die FDP-Fraktion begründete die Stadtverordnete Wiebke Reich ausführlich die Meinung der Fraktion (HNA-Bericht leider nur kurz): „Wir hätten die Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche gerne fortgesetzt. Bei der gemeinsamen Auswahl einer neuen Jugendpflegerin oder eines neuen Jugendpflegers hätten beide Vertragspartner ihre Interessen einbringen können. Bedauerlicherweise fehlten bei der CDU-Fraktion drei Abgeordnete, ansonsten wäre eine Ablehnung möglich gewesen.“